Portraitfotografie

Portraitfotos werden verwendet, um die Persönlichkeit des Porträtierten darzustellen. Dabei geht es um Charisma, Individualität und Erfahrung. All dies hinterläßt Spuren in Mimik, in Gestik, der Haltung und der Ausstrahlung eines Menschen. Einem Portriatfotografen sollte dies bewußt sein, damit er diese Aspekte der Persönlichkeit in dem Porträt herausarbeiten kann.

Urte Hauck, Schmuckdesignerin

Zu dieser Fotosession habe wir uns verabredet, um frische Bilder für Urtes Einladungskarten, für Anzeigen und für PR-Artikel zu fotografieren. Ihre Faszination von Farben und Strukturen sind typisch für ihren Schmuck. Zu beobachten, wie sie auf  die Welt schaut drückt diese Faszination sehr treffend aus. Ich hatte ihr freie Wahl ihrer Kleidung überlassen und wir haben uns an den Locations ihrer gewohnten Spaziergänge orientiert. Sie bewegte sich also in gewohnten Räumen. Ein bisschen Psychologie ist in der Portraitfotografie durchaus gefragt.

Denn eine Voraussetzung für gute Portraitfotos ist das Vertrauensverhältnis zwischen Fotografen und Model. Wichtiger als Kamera, Objektiv, Brennweite oder Blitz.

Portraitfotografie in der Reportage

Dieses Portrait entstand anläßlich meiner Reportage über einen Destillateur in der Nähe Hamburgs. Sein Gesicht ist etwas unscharf, der Fokus liegt auf seinem Produkt, hier ein Obstbrand. Das Portraitfoto dient hier als Aufmacher.

Das Portraitfoto ist also eine Beobachtung. 

Der Fotograf sollte posen seines Models vermeiden. In der Reportage fotografiert er Zusammenhänge. In diesem Fall schafft seine Portraitfotografie Zusammenhänge. 

Der Destillateur beobachtet, wie sich der Obstbrand beim Schwenken verhält. Aus den Ablaufnasen an den Glaswänden kann er Rückschlüsse auf die Qualiltät seines Brandes ziehen. Bei diesem Motiv spielt die Blende eine wichtige Rolle. Sie fokussiert auf das Wesentliche (Die Ablaufnasen) .

In der Reportage zeigt diese Bild den Fokus des Destillateurs, seine Konzentration auf sein Produkt. Ich habe dieses Szene beobachtet. Dann habe ich sie nachgestellt, um Hintergrund, Gesichtsausdruck und Licht zu einer stimmigen Komposition zusammenzufügen.


Auch dieses Portrait ist aus der Reportage. Hier ging es mir um die Stimmung. Er steht mit seiner Gummischürze vor einem seiner Geräteschuppe in dem surealerweise eine Art Metallpferd zu sehen scheint - in Wahrheit eine fahrbare Saftpresse.

Aus und um solche Bilder entsteht in der Reportage ein Kaleidoskop von Ansichten um diese Person - auch ein Portrait, allerdings in vielen Einzelbildern.

 


Die Tanzlehrer einer Tanzschule

Diese Portraitfotos sind alle in der Tanzschule inszeniert. Die Portraits dienen als Vorstellungsbilder der einzelnen Tanzlehrer auf der Webseite der Tanzschule. Mir war wichtig in den Posen immer kleine Bewegungsunschärfen mit zu fotografieren. Mit Blitz, aber mit einer längere Bellichtungszeit. Schließlich ist der Beruf des Tanzlehrers sehr dynamisch. Dies wollte ich in der verwendeten Portraitfotografie mit einem Stilelement veranschaulichen.

Die Feinkostmetzger

Diese Metzger sind Kunsthandwerker. Sie machen aus schlachtwarmem Fleisch mit ganz viel handwerklichem Wissen gereifte Würste, die als Feinkost vertrieben werden. Dieses Wissen, diesen Sachverstand, diese handwerkliche Kompetenz war der eigentliche Gegenstand meiner Fotoreportage.